Erlass des Motivationsaufschlags

Verzicht auf den Erlass kann beantragt werden - Erläuterungen zu einem Punkt der LK-Ordnung

Es hat Fragen zu 2 Fällen bei der LK-Berechnung gegeben.

1.Von zwei Spielern, die zum Start der neuen Leistungsklassenberechnung am 1. Oktober die LK23 hatten, hat am 1. Februar 2022
> derjenige, der – teilweise seit Jahren – nicht gespielt hat, LK23,4 und
> derjenige, der einmal gespielt und verloren hat, LK23,9

2.Ein Spieler, der 11 Monate nicht gespielt hat, hat nach einem weiteren Monat Spielpause eine um 0,65 LK-Punkte bessere LK als jemand, der im 12. Monat einmal spielt und verliert.

In beiden Fällen sind die Berechnungen korrekt - es muss jeweils der § 10, Absatz 7 der „Durchführungsbestimmungen zur Leistungsklassenordnung“ des DTB beachtet werden: Erlass des Motivationsaufschlags.

§ 10, 7. Erlass des Motivationsaufschlags: Nach einer Spielpause von 12 Monaten reduzieren sich die in diesem Zeitraum angesammelten Motivationsaufschläge automatisch um 50%. Bis zum nächsten LK-relevanten Spiel werden dann weiterhin nur halbierte Motivationsaufschläge berechnet.

Vergleich zweier Spieler – unter Berücksichtigung der Aussetzung des Motivationsaufschlags wegen Corona.

Datum	Spieler 1	Bem.	Datum	Spieler 2	Bem.
01.10.20	LK23,0	Start neue LK	01.10.20	LK23,0	Start neue LK
KW40-43	LK23,1	4 KW * -0,025 (MA)	KW40-43	LK23,1	4 * -0,025 MA
KW44-25		35 KW Aussetzung MA	KW44-23		33 KW Aussetzung MA
KW26-38	LK23,4	13 KW * MA = -0,325	KW24		gespielt und verloren
27.09.21	LK23,2	Erlass 50 % MA	KW24		1 KW * MA = -0,025
		danach halber MA	KW25		1 KW Aussetzung MA
KW39-04	LK23,4	18 KW * MA/2 = -0,225	KW26-04	LK23,9	31 KW * MA = -0,775

Zu beachten ist bei dem obigen Vergleich, dass der DTB den Motivationsaufschlag bis KW 25/2021 ausgesetzt hatte. Wer während der Aussetzung des Motivationsaufschlags trotzdem gespielt hat, z.B. im TNB für Punktspiele, hat für die jeweilige Woche den Motivationsaufschlag bekommen, auch wenn er gespielt (und verloren) hat.

Bei der Leistungsklassenordnung handelt es sich um eine DTB-weite Regelung, die von den Landesverbänden nicht für ihren Bereich geändert werden kann.

Hinter beiden Spielern aus dem Beispiel stecken echte Spieler, wobei Spieler 1 im Jahre 2017 das letzte Mal ein LK-relevantes Spiel bestritten hat.

Für die namentliche Mannschaftsmeldung gilt, dass Spieler 1 mit LK 23,4 vor Spieler 2 mit LK 23,9 gemeldet werden muss.

Auskunft des TNB-Sportbüros: Wer sich dadurch, dass ihm der Motivationsaufschlag erlassen wurde, benachteiligt fühlt, kann beim Sportbüro den Verzicht darauf beantragen.

Die LK ist ein personenbezogener Wert. Der Verzicht auf den Erlass des Motivationszuschlags muss daher persönlich beantragt werden. Ein Beantragung seitens des Vereins ist nicht möglich.

Wie wirkt der Erlass des Motivationsaufschlags - rote Linie

Dank des Erlassens des Motivationsaufschlags hat der Spieler, der nicht spielt, nach 1 Jahr eine um 0,65 LK-Punkte bessere LK als derjenige, der einmal gespielt und verloren hat. Nach 2 Jahren sind es 1,3 LK-Punkte.

Der Erlass des Motivationsaufschlags ist genaugenommen eine Treppenstufe in der Grafik, weil die LK nach 12 Monaten um genau 0,65 LK-Punkte hoch geht.

Es kann Gründe geben, dass ein Spieler nach über 11 Monaten Spielpause wieder bereit ist, an einem Punktspiel teilzunehmen.

> Spielt er nicht, bekommt er nach genau 12 Monaten Spielpause eine „Gutschrift“ von 0,65 LK-Punkten.

> Spielt er und verliert, bekommt er keinen LK-Punkt und verliert das Anrecht auf die „Gutschrift“.

> Gewinnt er, hängt es von der LK des anderen Spielers und von der Altersklasse ab, ob er mehr LK-Punkte bekommt als die „Gutschrift“.

Kann jemand überhaupt in einem einzigen Spiel in seiner Altersklasse und mit seiner Spielstärke 0,65 LK-Punkte erreichen?

Das zeigt die folgende Tabelle. Die Zeilen zeigen die eigene LK, die Spalten die für Punktspiele im TNB relevanten Altersklassen. Die Zellen geben die LK an, die der Gegenspieler in der gewählten Altersklasse haben muss, um im Falle eines Sieges gegen ihn mindestens 0,65 LK-Punkte zu liefern.

	AK = D/H	30+	40+	50+	55+	60+	65+	70+	75+
LK23,0	24,2	23,8	22,7	22,0	21,8	21,5	21,2	20,9	20,5
LK22,0	22,7	21,5	21,0	20,6	20,3	20,1	19,7	19,4	18,8
LK21,0	20,4	20,0	19,6	19,2	18,9	18,6	18,2	17,6
LK20,0	19,0	18,6	18,2	17,7	17,4	17,1	16,4
LK19,0	17,6	17,2	16,8	16,3	15,9
LK18,0	16,2	15,9	15,4	14,7
LK17,0	14,9	14,5	13,9
LK16,0	13,5	13,0
LK15,0	12,1	11,2
LK14,0	10,4
LK13,0

Die fett gedruckte Zelle bedeutet also: wenn meine eigene LK 20,0 ist und ich in der Alterklasse 40+ spiele, dann muss der Gegenspieler eine LK von 18,2 oder besser haben, um mir mindestens 0,65 LK-Punkte im Falle eines Sieges gegen ihn zu liefern.

In der Altersklasse 70+ ist es unmöglich, bei eigener LK von 20,0 im Falle eines Sieges 0,65 LK-Punkte zu bekommen.

Bei einer eigenen LK von 13,0 oder besser kann ich in keiner Altersklasse 0,65 LK-Punkte bekommen.

Fazit: Einen Gegenspieler zu finden, den man schlagen kann und der mehr als 0,65 LK-Punkte bringt, wird mit besserer LK ebenso wie mit höherer Altersklasse zunehmend schwieriger bis unmöglich.

Der § 10, Absatz 7 der Durchführungsbestimmungen zur Leistungsklassenordnung des DTB ersetzt den Paragraphen "Festschreibung der LK", der auf Antrag die Möglichkeit bot, für ein Spieljahr die LK festzuschreiben.

Die neue Regelung ersetzt die personalintensive manuelle Bearbeitung der Anträge durch ein automatisches System, das nicht mehr - wie vorher - auf ein Spieljahr fixiert ist.

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